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Weniger Fehler – kürzere Aufenthalte - geringere Kosten

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hilbe, 30.10.2025

Warum gezieltes Medikationstraining nicht nur der Patientensicherheit dient – sondern auch messbaren ökonomischen Nutzen bringt

Fehlermedikation ist teuer – für Patient:innen und für das System
Medikationsfehler gehören zu den häufigsten, vermeidbaren Ursachen für Komplikationen im Krankenhaus. Was klinisch problematisch ist, hat auch eine wirtschaftliche Dimension: Zusätzliche Behandlungskosten, verlängerte Verweildauern, mehr Personalaufwand. Internationale Studien beziffern die Folgekosten auf Milliardenbeträge – allein in Deutschland auf bis zu 1,2 Mrd. € jährlich, in der Schweiz auf 70–100 Mio. CHF. Und auch in Österreich rechnet man mit jährlich rund 200 Mio. € allein an vermeidbaren direkten Kosten – Tendenz steigend.

Fehlerreduktion lohnt sich – auch wirtschaftlich
Pilotprojekte in österreichischen Krankenhäusern zeigen: Bereits durch gezielte Medikationsanalysen auf Station konnten signifikante Einsparungen erzielt werden. Im AKH Wien wurden durch Vermeidung von Medikationsfehlern innerhalb eines Jahres bis zu 390.000 € eingespart, im Hanusch-Krankenhaus bis zu 85.000 €. Und das allein durch Interventionen in zwei Abteilungen – hochgerechnet auf ein ganzes Haus oder das Gesundheitssystem ergibt sich ein massives Potenzial.

Schulungen als Teil der Qualitätssicherung
Viele Krankenhäuser investieren in technische Systeme, um Medikationsfehler zu verhindern – von automatisierten AMTS-Prüfungen bis zur elektronischen Verordnung. Doch diese Tools entfalten nur dann Wirkung, wenn das Personal weiß, wie man sie anwendet – und wann man ihnen bewusst widersprechen muss. Klinische Kompetenz bleibt unersetzlich. Und genau hier setzen strukturierte Fortbildungen an.

MEDCH bietet ein Format, das sich in den Klinikalltag integrieren lässt – und gleichzeitig die Wirkung klassischer Schulungen übertrifft: Fallbasiert, akkreditiert (DFP/AFP), interdisziplinär. Das bedeutet: Ärzt:innen, Pharmazeut:innen und Pflegefachkräfte trainieren gemeinsam das, was im Alltag zählt – mit Fokus auf Indikation, Dosierung, Nebenwirkung und Wechselwirkung.

Weniger Fehler – mehr Effizienz
Vermeidbare Fehler verlängern Krankenhausaufenthalte, erhöhen Rehospitalisierungsraten und binden Ressourcen. Studien zeigen: Bis zu 11 % aller Hospitalisierungen sind medikationsbedingt – und rund 71 % der arzneimittelbedingten Nebenwirkungen wären bei Aufnahme vermeidbar gewesen. Wer hier präventiv ansetzt, kann nicht nur die Versorgung verbessern, sondern auch die Wirtschaftlichkeit steigern.

Wie MEDCH unterstützt
MEDCH setzt genau hier an: Mit realistischen Fallbeispielen, mit realistischen Fallbeispielen, die typische Herausforderungen und Entscheidungssituationen im klinischen Alltag aufgreifen. In kurzweiligen Lerneinheiten können Ärzt:innen, Pharmazeut:innen und Pflegefachkräfte trainieren, was in der Ausbildung oft zu kurz kommt: klinisches Denken unter Zeitdruck, differenzierte Arzneimittelentscheidungen, Kommunikation im Team. Die interaktiven Trainings stärken Wissen, Reflexionsfähigkeit und interdisziplinären Austausch – und fördern so eine Sicherheitskultur, die weit über Lehrbücher hinausgeht.

Fazit
Medikationsfehler sind vermeidbar – und ihre Vermeidung rechnet sich. Wer in systematisches, klinisch relevantes Training investiert, verbessert nicht nur die Patientensicherheit, sondern senkt auch Kosten. MEDCH bietet Krankenhäusern eine sofort nutzbare Lösung – effizient, praxisnah und evidenzbasiert.


Quellenverzeichnis

  • IMS Health Austria (2014). Modellrechnung zu Medikationsfehlern im österreichischen Gesundheitssystem.
    → Schätzt die direkten Einsparpotenziale durch Fehlervermeidung auf ca. 200 Mio. €/Jahr.

  • AkdÄ (2022). Jahresbericht Arzneimitteltherapiesicherheit.
    → Gibt an, dass 71 % der arzneimittelbedingten Nebenwirkungen bei Aufnahme vermeidbar wären.

  • Jasmin.goeg.at (2021). Pilotprojekte zur klinischen Pharmazie in Wiener Spitälern.
    → Dokumentiert konkrete Einsparungen durch Fehlervermeidung im AKH Wien und Hanusch-Krankenhaus.

  • WHO (2017). Medication Without Harm – Global Patient Safety Challenge.
    → Beziffert globale Schäden durch Medikationsfehler auf über 42 Mrd. US-Dollar pro Jahr.

  • Krähenbühl-Melcher, A. et al. (2007). Drug-related problems in hospitals. Drug Safety, 30(5), 379–407.
    → Analysiert Zusammenhänge zwischen Medikationsfehlern, Ressourcenverbrauch und Klinikaufenthalten.